Start des Pilotprojekts "Handwerk bietet Zukunft"Willkommen
Großer Bahnhof für Želimir Miličević aus Bosnien-Herzegowina. Der 40-jährige ist der erste gewonnene Mitarbeiter für das SHK-Gewerk im Rahmen eines Pilotprojektes zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten. Am 1. Februar begann für den jungen Mann ein neuer Lebensabschnitt im Land Brandenburg - seine Arbeit bei der HTB Haustechnik Brandenburg in Brandenburg an der Havel. Als ausgebildeter Maschinenbautechniker verfügt er über 20 Jahre Erfahrung im Bereich der Wasserinstallation und wird nun Teil der Energie- und Klimawende in Deutschland.
Ermöglicht wird dies durch das Engagement der Handwerkskammer Potsdam im Projekt „Handwerk bietet Zukunft“ speziell für den Bereich Sanitär/Heizung/Klima. Damit soll die aktive Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland für deutsche Handwerksbetriebe erprobt werden. Zugleich gilt es, einen funktionierenden Rekrutierungs- und Einwanderungsprozess in Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteuren im In- und Ausland zu entwickeln. Grundlage dafür ist das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, mit dem die Einwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Ländern außerhalb der EU nach Deutschland erweitert worden sind.
Handwerkskammerpräsident Robert Wüst betonte bei der Begrüßung, wie dringend Fachkräfte im westbrandenburgischen Handwerk gebraucht werden. „Die Handwerkskammer Potsdam sucht seit vielen Jahren für ihre Mitgliedsbetriebe Mittel und Möglichkeiten, die Fachkräftebasis zu sichern und engagiert in sich nun auch in dem Projekt vor allem für den Bereich Sanitär-Heizung-Klima. Auch weil wir wissen, dass der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in diesem Bereich im Land Brandenburg ganz besonders hoch ist. Diese Betriebe nehmen bei der Gestaltung der Energiewende eine Schlüsselrolle ein. Ohne sie wird die Bundesregierung ihre ambitionierten Klimaziele nicht erreichen. Und dennoch mangelt es an Berufsnachwuchs und Fachkräften für ihre Baustellen. Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz wird nun die qualifizierte Zuwanderung aus Drittstaaten vereinfacht. Jetzt muss es darum gehen aus der Theorie eine erfolgreiche Praxis zu machen. Wir begleiten dabei unsere Betriebe, weil wir um die Dringlichkeit der Problematik wissen. Die Politik brauchen wir dabei als Partner!“
Mit Unterstützung des Goethe-Instituts in Sarajewo lernte Miličević zunächst Deutsch. Nun will sich Miličević in Deutschland mit seiner Familie ein neues Leben aufbauen und als Fachkraft im Handwerk durchstarten. Im ersten Jahr wird Želimir Miličević verschiedene Lehrgänge bis zur vollständigen Anerkennung seines Berufsabschlusses als Anlagenmechaniker absolvieren können. Die Handwerkskammer Potsdam begleitete und begleitet sein Ankommen in Deutschland von ‚A‘ wie Anpassungsqualifizierung bis ‚Z‘ wie Zusatzsprachkurse individuell. Dank der Integrationsbegleitung konnten die ersten, auch bürokratischen Hürden, genommen werden.
Sein neuer Arbeitgeber, Dierk Lause, dankte für die gute Vorbereitung und die strukturierten Schritte aller Beteiligten. „Allein könnten wir Handwerksbetriebe einen solchen Prozess gar nicht leisten. Es ist für uns jedoch eine große Chance, denn wir brauchen Einwanderung.“ Zudem richtete er einen eindringlichen Appell an das Bundeswirtschaftsministerium: „Der Fachkräftemangel ist bedrohlich für die Existenz unserer Handwerksbetriebe und auch für unser Land. Wir bieten sichere Arbeitsplätze, Perspektiven und Entwicklung, das muss die Gesellschaft erfahren. Daher darf das Projekt keine Eintagsfliege bleiben.“
An seinem neuen Arbeitsplatz in Brandenburg an der Havel begrüßten Želimir Miličević am 1. Februar 2022
- Dierk Lause, Geschäftsführer der HTB GmbH
- Robert Wüst, Präsident Handwerkskammer Potsdam
- Christiane Hardt, HabiZu-Projektleiterin der sequa gGmbH
- Erik Debertshäuser, Geschäftsführer des Fachverbandes Sanitär, Heizung, Klima Brandenburg
Informationen für interessierte Betriebe und Kontakt: Laura Decker/ Integrationsbegleitung