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Herbstkonjunktur im brandenburgischen Handwerk: Lagebeurteilung auf 10-Jahres-Tief/ Energiekrise und Materialsituation sorgen für Pessimismus Pressemitteilung Nr. 84 vom 18. Oktober 2022

Cottbus/Frankfurt (Oder)/Potsdam. Die aktuelle Geschäftslage im brandenburgischen Handwerk ist in diesem Herbst deutlich schlechter als in den vergangenen Jahren. Das zeigen die Konjunkturberichte der drei Handwerkskammern des Landes, die in diesen Tagen vorgestellt werden.

Angesichts der Energiekrise, der hohen Inflation und der angespannten Materialsituation ist die Lagebeurteilung der befragten Handwerksbetriebe eingebrochen. So erreichen die Gut- und Befriedigend-Bewertungen in allen Regionen des Landes im Durchschnitt nur noch 81,7 Prozent (Ostbrandenburg: 88,0 Prozent, Westbrandenburg: 81,5 Prozent, Südbrandenburg: 75,5 Prozent).

Und auch die Aussichten des brandenburgischen Handwerks fallen mit Blick auf die sich abzeichnende Rezession pessimistisch aus. So erwarten für die kommenden Monate nur noch 68,0 Prozent der befragten Betriebe (Vorjahr 89,4 Prozent) eine gleichbleibende oder bessere Geschäftslage. Mit 32 % rechnet hingegen fast ein Drittel aller Befragten mit einer Verschlechterung (Ostbrandenburg: 35,0 %, Westbrandenburg: 19,0 %, Südbrandenburg: 42,1 %).

Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg, spiegelt die Sorge der Handwerksbetriebe mit Blick auf die kommenden Monate: „Die Energiepreissteigerungen belasten das brandenburgische Handwerk erheblich. Es gibt faktisch kein Gewerk mehr, das nicht betroffen ist. Wir fordern eine Gleichbehandlung mit der Industrie. Deshalb muss die Gaspreisbremse schon ab Januar kommen. Geht das nicht, müssen die monatlichen Abschläge für Gas auch im Januar und Februar übernommen werden. Selbst wenn die Energieversorgung im kommenden Winter gesichert sein sollte, ist noch keine langfristige Alternative für russisches Gas und Öl erkennbar. All das, einschließlich der Verbraucherzurückhaltung und die hohe Inflation schüren die Unsicherheit weiter und sind Gift für die Konjunkturaussichten auch am Bau. Negative Auswirkungen sind bereits bei der nachlassenden Investitionsneigung erkennbar. Dem Handwerk läuft die Zeit davon. Die Entlastungen für die betroffenen Betriebe müssen jetzt kommen und schnell und einfach umgesetzt werden. Das Handwerk braucht bezahlbare Energie und klare Entscheidungen.“

Über den Handwerkskammertag Brandenburg

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