Handwerkliches Können schon in die Wiege gelegt: Dennis Lüdicke ist Azubi des Monats MärzPressemitteilung Nr. 19 vom 09. März 2020
Potsdam / Wiesenburg. Dennis Lüdicke ist 20. Als Tischlerazubi meistert er gerade sein letztes Ausbildungsjahr. Im Sommer will er seinen Gesellenbrief in der Hand halten. Dennis ist ein echter Brandenburger. Seine Geschichte ist eine, die einmal mehr zeigt, dass nicht nur das Abitur und ein Studium Erfüllung im Leben bringt. Denn er hat seinen Traumberuf gefunden, der ihn jetzt zum Azubi des Monats März der Handwerkskammer Potsdam macht.
Für sein vorbildliches Ausbildungsengagement wird Dennis Lüdicke am 17. März um 10 Uhr an seinem Ausbildungsplatz, in der Werkstatt der Tischlerei Spatzier GmbH Verlorenwasser, als Azubi des Monats März ausgezeichnet.
Dazu laden wir Sie herzlich zur Berichterstattung ein.
Wie so viele seiner Altersgenossen führte Dennis der Weg zunächst erst einmal ans Gymnasium. Doch der junge Mann, dem das Handwerk dank seiner handwerklich tätigen Eltern schon in die Wiege gelegt wurde, orientierte sich in dieser Zeit um und entschied sich für eine Ausbildung im Handwerk. Die Basis dafür bildete auch sein Schulbesuch in der Waldorfschule Potsdam, in der im Unterricht handwerkliches Arbeiten eine wichtige Rolle spielte. So sammelte er auf diese Weise bereits viele Erfahrungen mit unterschiedlichen Werkstoffen. Ergänzt wurde dies durch sein Schülerpraktikum in der 10. Klasse. Der Werkstoff Holz ließ in fortan nicht mehr los. An seinem Handwerk faszinieren ihn die verschiedenen Möglichkeiten der Be- und Verarbeitung des Werkstoffs Holz.
Dass diese Entscheidung die richtige war, bestätigen auch seine Ausbilder und Chefs in der Tischlerei Spatzier. Mit Dennis gewann der Handwerksbetrieb einen leistungsbereiten, kreativen Lehrling: „Seine Zuverlässigkeit, die Lernbereitschaft und der persönliche Ansporn, die eigenen Leistungen immer wieder zu verbessern, beeindrucken“, lobt Jörg Spatzier seinen Lehrling. Die Gabe, auch Kritik anzunehmen und in positive Bahnen zu lenken, mache das Arbeiten mit ihm so spannend. „Er sucht Rat, wenn er nicht weiter weiß, spricht selbst Probleme offen an und ist ein Mann der klaren Worte.“
Schon früh plante Dennis deshalb auch sein Gesellenstück: Eine Anrichte mit furniertem, schwarzen Korpus und einer Nussbaumplatte auf eisernen, gerosteten Füßen soll die Krönung seiner Ausbildung werden.
Sein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein spiegelt sich allerdings nicht nur in seiner Lehrzeit wieder. Wie viele seiner Altersgenossen macht sich der Wiesenburger um die ökologischen und regionalen Probleme Gedanken. So kauft der junge Mann, der in seiner Freizeit die „Fläming Voices“ - einen Gospelchor aus dem Fläming - verstärkt, in Geschäften ein, die ausschließlich regionale Produkte anbieten. Er nutzt gebrauchtes Handwerkszeug, zum Beispiel aus Betriebsauflösungen, verwendet Mehrwegbriefumschläge für die „Umlaufpost“ im Betrieb, gebraucht regionale Materialien oder Reste aus der Produktion. Auch das Material für sein Gesellenstück besteht zum Teil aus sogenannten „Abfallmengen“. Damit leistet der junge Tischlerazubi, der im Oberstufenzentrum I - Technik Potsdam zur Berufsschule geht, aus eigenem Antrieb heraus einen wertvollen Beitrag zur Abfallvermeidung im Betrieb.
Wenn Dennis in wenigen Monaten auf seinen Gesellenbrief blicken darf, stehen seine Perspektiven im Betrieb auf grün: „Wenn er möchte, kann er gern in unserer Tischlerei bleiben, seine praktischen und theoretischen Erfahrungen weiter vertiefen und perspektivisch die Meisterausbildung in den Blick nehmen, “ zeigt Tischlermeister Jörg Spatzier die Zukunft auf.
Die mehrfach preisgekrönte Tischlerei Spatzier, die im vergangenen Jahr ihr 125-jähriges Betriebsjubiläum feierte, bildet schon immer Tischlernachwuchs aus. Unter anderem erhielt der Handwerksbetrieb den Zukunftspreis Land Brandenburg für innovative Aktivitäten im Bereich Berufsausbildung und den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2016. Regelmäßig bietet die Tischlerei Praktikantenstellen für Schüler und Studenten an. Bereits sechs Mal erhielt das Unternehmen den „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“. 24 Mitarbeiter sind aktuell in der Tischlerei beschäftigt, davon fünf Lehrlinge.
Presseeinladung (Foto- /Filmtermin)
Wann: Dienstag, 17. März 2020, 10 Uhr
Wo: Tischlerei Spatzier GmbH, Werkstattadresse: Verlorenwasser 16, 14806 Bad Belzig OT Verlorenwasser
Haben Sie besondere Interview-, Foto- oder Filmwünsche, können Sie uns diese gerne unter presse@hwkpotsdam.de mitteilen.
Hintergrund:
Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell über 780 freie Lehrstellen und über 180 Praktika-Angebote in 61 Ausbildungsberufen zu vergeben. Auf den Ausbildungsberuf Tischler/in entfallen dabei 17, Holzbildhauer/in drei sowie Zimmerer/in drei freie Lehrstellen im westbrandenburgischen Handwerk.
Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.
Über die Handwerkskammer Potsdam
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet in ihrem Zentrum für Gewerbeförderung in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.