Zukunftspreis Brandenburg 2021 verliehenPressemitteilung Nr. 101 vom 12. November 2021
Wirtschaftskammern des Landes würdigen Unternehmen / Ministerpräsident Woidke gratuliert den Preisträgern
Sechs Unternehmen und ein Sonderpreisträger wurden am heutigen Freitag mit dem wichtigsten Wirtschaftspreis des Landes, dem „Zukunftspreis Brandenburg“ 2021, ausgezeichnet. Mit ihren Geschäftsideen und -entwicklungen überzeugten sie die hochkarätig besetzte 16-köpfige Jury von ihren besonderen Leistungen für die brandenburgische Wirtschaft. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke gratulierte den Gewinnern im Holiday Inn Berlin Airport Conference Centre in Schönefeld und verwies auf die Bedeutung regionaler Unternehmen für das gesamte Land Brandenburg.
Die Zukunftspreisträger haben 2020 einen Umsatz von mehr als 66 Millionen Euro erwirtschaftet. Sie beschäftigen rund 650 Frauen und Männer und bilden mehr als 50 junge Menschen aus. Sie stehen für besondere Leistungen in der Ausbildung, bei der Nachfolge oder für neue Dienstleistungen und Produkte, mit denen sie kreativ, aktiv und innovativ in die Zukunft investieren. Alle Unternehmen zeichnen sich zudem durch ihr herausragendes Engagement für ihre Mitarbeiter und ihre Region aus. In mehreren Runden setzten sie sich gegen insgesamt 82 Bewerber durch.
Ministerpräsident Woidke: „Der Zukunftspreis ist eine hervorragende Gelegenheit, originelle Ideen und vorbildhafte Unternehmen über regionale Grenzen hinweg bekannt zu machen. Die innovativen Industrieunternehmen, das verarbeitende Gewerbe und die Handwerksunternehmen, die sich um diesen bedeutenden Wirtschaftspreis beworben haben, sind eine Triebfeder für unser Wirtschaftswachstum. Sie sichern Arbeitsplätze und damit letztendlich auch unseren Wohlstand. Nicht zuletzt haben sie sich den Pandemie-bedingten Herausforderungen gestellt. Neue Ideen wurden in die Tat umgesetzt, neue Kooperationen gestartet, und aus Technologien wurden Produkte. Die Finalisten des Zukunftspreises zeigen vorbildlich, wie sich Betriebe hochinnovativ und für die digitale Zukunft sehr gut aufstellen können. Deshalb: Meinen herzlichen Glückwunsch allen Gewinnerinnen und Gewinnern des Zukunftspreises!“
Die Begründungen der Jury:
Pentracor GmbH aus Hennigsdorf.
Die 2010 gegründete Pentracor GmbH beschäftigt sich mit der Entwicklung und Vermarktung spezifischer Adsorber. Das erste Produkt - PentraSorb® CRP - ist ein Adsorber zur therapeutischen Absenkung des C-reaktiven Proteins (CRP) und kommt bei der Behandlung von akuten Herzinfarkten zum Einsatz. Das forschende Unternehmen hat seit der Markteinführung seines CRP-Adsorbers Umsatz und Mitarbeiterzahl gesteigert. Die hochinnovative Firma ist regional mit führenden Wissenschaftseinrichtungen und Kliniken vernetzt sowie hinsichtlich ihrer Forschung international beachtet. Im Kampf gegen Corona engagiert sich das Unternehmen auch sozial mit Schnelltest-Spenden an die Berliner Stadtmission.
Birkholz und Mohns Dentallabor aus Oranienburg
Der Handwerksbetrieb ist ein junges, dynamisches und innovatives Unternehmen, das von den Möglichkeiten der Digitalisierung für neue Produkte und durch die Optimierung des Workflows in seiner Entwicklung mit großem unternehmerischen Erfolg profitiert. Alle Chancen werden „gnadenlos digital“ genutzt. Dabei kommt auch die Ausbildung nicht zu kurz: Internationale Azubiaustausche gehören ebenso dazu, wie ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag. Während der Pandemie wurden die Mitarbeiter gehalten, indem das Laborequipment für Sonderprojekte (z. B. Gesichtsschilde) eingesetzt wurde. Das Zahntechnikerteam engagiert sich in der Region. Eine besondere Aktion ist „Ein Lächeln zu Weihnachten“, durch die sozial benachteiligte Personen mit hochwertigem Zahnersatz ausgestattet werden.
Kjellberg Finsterwalde
Kjellberg entwickelt und produziert seit 100 Jahren Spitzentechnologien für die metallverarbeitende Industrie. Heute ist das Unternehmen für Schweißelektroden, -maschinen und vor allem für leistungsfähige Plasmaanlagen bekannt. 2019 wurde die weltweit erste industrie-4.0-fähige Plasmaschneidanlage in Finsterwalde entwickelt. Mit 100 Prozent Wertschöpfung in Brandenburg exportiert das Unternehmen zirka 80 Prozent seiner innovativen Produkte in alle Welt. Dabei werden bewusst lokale Standortvorteile wie die Nähe zu Metropolregionen mit leistungsstarken Forschungsnetzwerken und regionalen Hochschulen genutzt. Das alles macht Kjellberg zu einem Lausitzer „Hidden Champion" des Maschinenbaus.
Konditorei Klinkmüller aus Luckau
Nach alter Tradition und mit modernen Techniken werden Produkte zu kleinen „Goldstücken“. Der qualitätsbewusste Einkauf von Rohstoffen vor allem aus der heimischen Region sowie Frankreich, Italien, der Schweiz und Spanien garantiert eine absolut zusatzstofffreie Vielfalt der Produkte. Kreativ setzt sich Bäckermeister René Klinkmüller überdurchschnittlich für das Image des Handwerks ein. Er baute die Konditorei zu einer Schaumanufaktur um, engagiert sich in der Nationalmannschaft der deutschen Köche, lehrt als Dozent an verschiedenen Bäckerakademien und präsentiert sein Handwerk beim Showbacken im Fernsehen. Auch so weckt er Interesse bei vielen Jugendlichen für den Beruf. Die Mitarbeiterorientierung und Ausbildung werden hervorragend im Unternehmen gelebt und gestaltet.
APUS-Aeronautical Engineering GmbH aus Strausberg
APUS ist ein EASA- (Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit) zugelassener Entwicklungsbetrieb. Die Kernkompetenzen sind sowohl innovative Luftfahrtantriebe, Flugmechanik, Strukturdesign, CAD als auch die Zulassung von Luftfahrtsystemen. Zusätzlich werden Flugdienstleistungen wie Flugtests, Flugtestingenieurdienstleistungen und Flugzeugcharter angeboten. Hochtechnologie und Flugzeugbau aus einer Hand, dazu die Ausbildung von Pilotennachwuchs und die Zusammenarbeit mit Hochschulen: Das 2014 von Phillipp Scheffel ins Leben gerufene Unternehmen forscht an emissionsfreien Antrieben. Derzeit werden zwei hybridelektrische Flugzeuge entwickelt. Inhaber wie Mitarbeiter sind Überzeugungstäter im besten Sinne.
BDP Baudenkmalpflege Prenzlau GmbH & Co. KG aus Prenzlau
Der Handwerksbetrieb hat sich auf die Sanierung von denkmalgeschützten Bauwerken spezialisiert. Alte Handwerkstechniken werden an den Nachwuchs weitergeben, damit Baudenkmäler langfristig als Kulturgut erhalten bleiben. Das Unternehmen wurde 2016 mit dem „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ ausgezeichnet. Es beschäftigt momentan 81 Mitarbeiter und ist damit ein stabiler Arbeitgeber in der Uckermark, mitarbeiterorientiert und familienfreundlich. Das Unternehmen bildet kontinuierlich aus und beschäftigt derzeit neun Lehrlinge. Die Baudenkmalpflege Prenzlau GmbH zeigt seit langem großes gesellschaftliches Engagement durch die Unterstützung von regionalen Organisationen und Heimatvereinen.
Der Sonderpreis wurde an Klaus-Peter Gust aus Niedergörsdorf vergeben. Das zu DDR-Zeiten begonnene Studium musste er abbrechen, weil er zu freiheitsdenkend war. Mutig begann der gelernte Elektriker dann im Jahr 1988 seine unternehmerische Tätigkeit unter planwirtschaftlichen Bedingungen. In einer privaten Garage, im Fläming. Mit fünf Mitarbeitern schaffte er schließlich den Sprung in die Marktwirtschaft. Spielplätze waren seine Profession. Seinen Meisterbetrieb des Holzbildhauerhandwerks baute Klaus-Peter Gust in mehr als drei Jahrzehnten zu einem Leuchtturmunternehmen in Brandenburg aus, das heute rund 235 Mitarbeiter beschäftigt und die Leistungen weltweit erbringt. Sein unternehmerisches Wirken ist nur die eine Seite. Nachhaltig, regional, wertschätzend, motivierend: Diese Eigenschaften zeichnen Klaus-Peter Gust schon sein ganzes Leben aus. Für sein außerordentliches Engagement wurde er als erster Handwerksmeister Westbrandenburgs durch die Staatskanzlei Brandenburg als „Ehrenamtler des Monats“ ausgezeichnet.
Hintergrund
Zu den Unterstützern und Partnern des wichtigsten Wirtschaftspreises in Brandenburg zählen die sechs Wirtschaftskammern – IHKs und HwKs – sowie namhafte Institutionen und Unternehmen wie die Investitionsbank des Landes Brandenburg, die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH, die Deutsche Bank, die Bürgschaftsbank Brandenburg, die EWE AG sowie die Agenturen für Arbeit Eberswalde, Frankfurt (Oder) und Neuruppin. Medienpartner sind die drei brandenburgischen Regionalzeitungen „Märkische Oderzeitung“ (MOZ), „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ) und „Lausitzer Rundschau“ (LR) sowie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Ausführliche Informationen gibt es unter www.zukunftspreis-brandenburg.de oder auf facebook.com/zukunftspreis
Ansprechpartner Presse:
HWK Cottbus: Michel Havasi, Telefon: 0355 7835-200, havasi@hwk-cottbus.de
HWK Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg: Michael Thieme, Telefon: 0335 5619-108, michael.thieme@hwk-ff.de
HWK Potsdam: Ines Weitermann, Telefon: 0331 3703-120, presse@hwkpotsdam.de
IHK Cottbus: Janine Mahler, Telefon: 0355 365-2403, mahler@cottbus.ihk.de
IHK Ostbrandenburg: Martin Kohoutek , Telefon: 0335 5621-1022, kohoutek@ihk-ostbrandenburg.de
IHK Potsdam: Detlef Gottschling, Telefon: 0331 2786-152, detlef.gottschling@ihk-potsdam.de
Hintergrund:
Über die Handwerkskammer Potsdam
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet in ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.