Premiere auch für die Handwerkskammer: Anna bügelte ihr Shirt, bevor sie es zur Auszeichnung anzog.
HWK Potsdam/J. Kuste
Premiere auch für die Handwerkskammer: Anna bügelte ihr Shirt, bevor sie es zur Auszeichnung anzog.

Zum Sommer der Berufsausbildung: Mit Ruhe und Präzision schafft es Anna Cornelius zur Auszubildenden des Monats Presseinformation Nr. 62 vom 28. August 2024

Keiner müsse nähen, sticken oder häkeln können, um Maßschneiderin zu werden, sagt Schneidermeisterin Ute Kanter. Ihr ist es viel wichtiger, dass man gut zuhören kann, lernen will und das nötige Interesse mitbringt. „Alles andere kann man lernen“, weiß Ute Kanter. Sie ist die Ausbilderin von Anna Cornelius, die soeben ins dritte Lehrjahr gestartet ist. Im Kostümfundus Babelsberg wird die 25-Jährige zur Maßschneiderin mit der Fachrichtung Herren ausgebildet. Dabei zeigte sie zuletzt nicht nur großes Engagement in der Ausbildung, sondern auch besonders gute Leistungen.

Anna Cornelius wird deshalb von der Handwerkskammer Potsdam für ihre besonderen Leistungen am Mittwoch, den 4. September als Auszubildende des Monats September geehrt.

Zu diesem presseöffentlichen Termin laden wir Medienvertreterinnen und Medienvertreter herzlich ein.

Die Damen vom Kostümfundus sind ein kleines und exzellent abgestimmtes Team. Drei Schneidermeisterinnen, die teilweise noch bei der DEFA, dem Filmproduktionsbetrieb der ehemaligen DDR, ihr Rüstzeug bekamen, halten den Laden am Laufen und arbeiten heute ganz selbstverständlich auch für Hollywood-Produktionen. Nationale und internationale Film- und Fernsehproduktionen gehören ebenso zu den Kunden wie Theater, Werbe- und Eventagenturen. Produktionen wie „Die Schule der Magischen Tiere“, „Tatort“ oder „Babylon Berlin“ ebenso wie Steven Spielbergs „Bridge of spies“. Dabei werden im Babelsberger-Atelier nicht sämtliche Kostüme für eine Produktion gefertigt, sondern kleine Aufträge abgewickelt. Manchmal sind es alle Kinderkostüme oder auch Uniformen. Oft arbeiten Dutzende Schneiderinnen und Schneider in der gesamten Region – manchmal sogar deutschlandweit –an Kostümen.

Inmitten von mehr als fünf Millionen Kostümen und Accessoires aus über 100 Jahren Filmgeschichte lernt Anna aus Rostock ihren Traumberuf. Die 25-Jährige kam zum Praktikum nach Babelsberg. Zuvor hatte sie sich in der Branche umgehört und auf diese Weise erfahren, dass sie hier eine Ausbildung machen kann. Nach einem einwöchigen Praktikum wusste ihre heutige Lehrmeisterin Ute Kanter: „Das passt!“ Anne zog von der Ostsee nach Potsdam, fand mit Unterstützung der neuen Kolleginnen eine Wohnung in Babelsberg und hängt sich mit aller Kraft in ihre Ausbildung.

„Ihre ruhige und zurückhaltende Art wissen wir hier sehr zu schätzen. In unserer engen Werkstatt kann man sich nicht aus dem Weg gehen – es muss alles Hand in Hand gehen“, beschreibt Schneidermeisterin Ute Kanter die Atmosphäre. Dabei werden die Lehrlinge – einen oder eine gibt es regelmäßig – in alle Prozesse integriert. Und die sind vielfältig: Uniformen, Anzüge oder Sakkos werden genäht. Manchmal muss man auch nur Bügeln und kleine Reparaturen an Funduskleidung erledigen. „Wir begleiten unsere Lehrlinge bei allen Schritten, und es ist schön zu erleben, wie sie selbstständiger und selbstbewusster werden.“

Zur Berufsschule fährt Anna nach Berlin Kreuzberg an das Oberstufenzentrum Bekleidung und Mode. Dort konnte sie erst vor Kurzem bei der Zwischenprüfung punkten. Sie überzeugte die Profis der Berliner Innung mit ihrer maßgeschneiderten Herrenhose und wurde Jahrgangsbeste, berichtet ihre Ausbilderin stolz. Dass sie für Herren schneidern möchte, war eine bewusste Entscheidung der jungen Frau. „Der Beruf ist technisch sehr anspruchsvoll. Hier hat man nicht viel Spielraum. Alles muss genau sitzen. Bei Damenbekleidung gäbe es eine ganz andere Herangehensweise. Die beiden Berufe unterscheiden sich maßgeblich,“ erklärt die Schneidermeisterin.

Gabriele Leuter, die Chefin des Kostümfundus schätzt an der jungen Auszubildenden auch ihre Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit. Es gab noch nie einen Grund zur Kritik. Auch wenn die Arbeit mal nicht wie geplant fertig wird, kurzfristige Aufgaben erledigt werden müssen – Anna ist zur Stelle.

Zum renommierten Studio Babelsberg gehört das Art Department. Hier gehen Film und Handwerk Hand in Hand. Tischlerei und Dekorationsbau, Malerei und Kunstmalerei, Bildhauerei und Stuckateure, Metallbau oder Polsterei – all diese Gewerke sind unmittelbar mit der Filmproduktion verbunden. Für Handwerkerinnen und Handwerker ein spannendes Arbeitsumfeld.

 

Presseeinladung (Foto- /Filmtermin)

Wann: Mittwoch, 4. September 2024, 10.30 Uhr

Wo: Joseph-von-Sternberg-Str. 1, 14482 Potsdam (Zufahrt über Großbeerenstraße)

 

Haben Sie besondere Interview-, Foto- oder Filmwünsche, können Sie uns diese gerne unter presse@hwkpotsdam.de mitteilen.

Ansprechpartnerin

Ines Weitermann
Pressesprecherin

Tel. +49 331 3703-120

Mobil +49 170 7026226

presse--at--hwkpotsdam.de

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Hintergrund:

Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell rund 870 freie Lehrstellen und mehr als 770 Praktika in 70 Ausbildungsberufen zu vergeben. Hier gibt es „filmreife“ Ausbildungsstellen für aktuell 115 Elektroniker, 34, Friseure, 23 Tischler, einen Raumausstatter, vier Stuckateure, 29 Maler und Lackierer oder 53 Metallbauer. Der Einstieg in eine Ausbildung ist auch für dieses Ausbildungsjahr noch möglich.

www.hwk-potsdam.de/ausbildungsboerse

Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.


Über die Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von über 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.600 Beschäftigten in 137 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.


www.hwk-potsdam.de