
Konjunkturelle Lage im Handwerk Brandenburgs – Frühjahrsbericht 2025Presseinformation Nr. 29 vom 10. April 2025
Cottbus/Frankfurt (Oder)/Potsdam – Traditionell zieht das Handwerk im Land Brandenburg im Frühjahr und Herbst eine Zwischenbilanz zur wirtschaftlichen Lage.
Die heute vorgestellten Umfrageergebnisse für das erste Quartal 2025 zeigen, dass sich die Geschäftslage der Betriebe aufgrund andauernder Unsicherheiten und schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen weiter verschlechtert hat.
Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt deutlich schlechter aus als noch vor einem Jahr. Aktuell bezeichnen nur 75 Prozent der brandenburgischen Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage als gut oder zumindest zufriedenstellend. Das ist ein Rückgang um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (78 Prozent). Die Einschätzungen variieren dabei jedoch regional. In Ostbrandenburg fällt die Beurteilung mit 81 Prozent um 2 Prozent schwächer aus als im Vorjahr. In Westbrandenburg verschlechtert sich die Beurteilung im Vorjahresvergleich von 80 auf 76 Prozent. In Südbrandenburg sank die Zufriedenheit von 71 Prozent im letzten Jahr auf nunmehr 67 Prozent.
Auch die Umsatzentwicklung im brandenburgischen Handwerk ist rückläufig. 34 Prozent der Betriebe melden Umsatzrückgänge. Diese bleiben bei knapp der Hälfte der Befragten gleich und bei 16 Prozent stiegen diese sogar.
Auch die Auftragslage hat sich negativ entwickelt. 16 Prozent (Vorjahr 13 Prozent) der Betriebe berichten von gestiegenen, 34 Prozent hingegen von gesunkenen Auftragseingängen. Auch die Auftragsbücher leeren sich weiter. Der Auftragsvorlauf beträgt rund zehn Wochen.
Das Thema Fachkräfte bleibt herausfordernd. Gleichwohl ist die Lage im Jahresvergleich weitgehend stabil. Drei Viertel der Betriebe konnten ihr Personal halten. 18 Prozent der Betriebe berichten von Personalrückgängen. 9 Prozent konnten zusätzliches Personal einstellen. Der Fachkräftemangel bleibt weiterhin eines der drängendsten Probleme im Handwerk.
Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg ordnet die Konjunkturergebnisse im brandenburgischen Handwerk ein: „Die Geschäftslage unserer brandenburgischen Betriebe ist besorgniserregend. Die Rezession der letzten Jahre und die rückläufige Entwicklung der Gesamtwirtschaft wirken sich deutlich sichtbar auf das Handwerk aus. Die Auswirkungen betreffen nicht mehr nur den Baubereich. Inzwischen stehen auch andere Gewerke massiv unter Druck. Steigende Sozialabgaben, eine ausufernde Bürokratie sowie anhaltend hohe Energiepreise hemmen das wirtschaftliche Wachstum und stellen erhebliche Hürden für unternehmerische Initiative dar. Was wir brauchen, sind wirksame Impulse, um die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren und anzukurbeln. Unsere Betriebe knüpfen hohe Erwartungen an die neuen Regierungen in Land und Bund. Das Handwerk braucht keine weiteren Lippenbekenntnisse, sondern konkrete Maßnahmen, die endlich sichtbare Verbesserungen bringen.“
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