Seine Verbesserungsvorschläge optimieren Prozesse: Niklas Woyack ist Azubi des Monats SeptemberPresseeinladung Nr. 83 vom 14. September 2021
Potsdam. Den Geschirrspüler ausräumen? Die Seife in den Waschräumen nachfüllen? Für Niklas Woyack kein Problem. Man muss es ihm nicht sagen, er macht es von allein. Personalreferentin Elke Triller von der Wegener Automobile GmbH ist begeistert von ihrem Auszubildenden zum Kfz-Mechatroniker im vierten Lehrjahr. Doch nicht nur deshalb, sondern vor allem, weil „Niklas vom ersten Tage seine Ausbildung mit Exzellenz, Engagement und Ernsthaftigkeit meistert. Er ist einer, der die Arbeit einfordert, den seine Wissbegier schon in den Ausbildungsjahren zu einem beliebten Teammitglied werden ließ“.
Für die Personalreferentin Grund genug, ihn bei der Handwerkskammer Potsdam zum Azubi des Monats vorzuschlagen. „Er ist Vorbild für unsere 23 weiteren Lehrlinge, das wollen wir auch einmal öffentlich zeigen.“
Am 21. September wird Niklas deshalb in seinem Ausbildungsbetrieb von der Handwerkskammer Potsdam als Azubi des Monats September geehrt.
Zu diesem presseöffentlichen Termin laden wir Sie herzlich ein.
Die Gründe für die Begeisterung von Geschäftsführung und Kollegen für ihren Auszubildenden sind vielfältig. Fachlich überzeugt er in der Werkstatt. Zusammenhänge begreift er schnell, setzt Gelerntes zügig um, arbeitet selbstständig und verlässlich. Auch in der Berufsschule, im OSZ Teltow, überzeugt er mit seinem theoretischen Wissen, verbesserte seine Notendurchschnitt von anfänglich 2,2 auf heute 1,5. Auch hier ist er unter allen Auszubildenden im Betrieb einer der Besten. In der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung auf dem Bildungscampus der Handwerkskammer überzeugt er ebenfalls mit Einsen und Zweien. Fällt die Schule aus, führt ihn sein Weg sofort in seinen Ausbildungsbetrieb und nicht, wie meist bei anderen üblich, in die Freizeit. So entwickelte er auch einige Verbesserungsvorschläge für Abläufe in der Werkstatt, in deren Ergebnis Prozesse vereinfacht und Arbeitszeiten verringert werden konnten.
Doch der 24-jährige hat auch noch eine andere, zutiefst menschlich überzeugende, Seite. „Wir bewundern seinen Blick über den Tellerrand,“ zollt Personalreferentin Triller ihrem Auszubildenden Respekt. „Er sieht sofort, wenn jemand Hilfe benötigt, bietet seine Hilfe und Leistung immer wieder an.
Ehrenamtlich unterstützt er seine Mutter bei ihrer Arbeit im Seniorenheim. Bei allem zeigt er sich ruhig und zurückhaltend, will er keinen Dank. Er schaut hin.
Das gibt es heute selten.“ Sie ist froh, einen solchen Auszubildenden gefunden zu haben. Seinen Arbeitsplatz nach der Lehre hat er im Betrieb sicher - wenn er will.
Dabei kam er eher zufällig bei Wegeners zu seinem Ausbildungsplatz - nach einigen ganz verschiedenen Versuchen, einen beruflichen Weg zu finden. Ursprünglich sollte es das Abitur sein. Dabei stellte er fest, dass ihm besonders Themen wie Recht und Wirtschaft zu theoretisch waren. So jobbte er zunächst als Kurierfahrer, ehe er Nägel mit Köpfen machte: Ein Kumpel bewarb sich in dem Autohaus und erzählte ihm, dass noch Kfz-Mechatroniker gesucht würden. Nun neigt sich seine Lehrzeit schon wieder dem Ende zu, im Februar winkt der Gesellenbrief.
Doch wer meint, dass Niklas nur in der Werkstatt steht, der irrt. Seine private Leidenschaft gilt dem Motorrad-Rennsport, dem Supermoto. An den Wochenenden trifft man ihn auf Events oder bei freien Trainings. Und wie soll es anders sein, das „Schrauben“ entwickelte sich durch seine Lehrzeit zu einem weiteren neuen Hobby. So liegt sein Zeichen- und Kalligrafietalent aktuell etwas brach, ist aber keineswegs vergessen.
Die Wegener Automobile GmbH bildet seit über zwanzig Jahren für den eigenen Fachkräftebedarf in den Ausbildungsberufen Kfz-Mechatroniker, Automobilkaufmann/-frau, Kauffrau/ Kaufmann für Büromanagement und Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker aus. Dabei nutzt das Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, junge Menschen zu erreichen. Ob Stellenportale im Internet, sozialen Medien, Radiowerbung, die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer beim Azubi Speeddating oder der Arbeitsagentur – der Potsdamer Betrieb lässt nichts unversucht, Fachkräfte heranzubilden. Auch das Bestandspersonal wird regelmäßig weitergebildet. Dennoch, so Elke Triller, reicht das Bemühen noch immer nicht aus. „Die größten Probleme liegen in der schulischen Vorbildung und mangelnden
Berufsorientierung in den Schulen,“ erlebt sie die Probleme in der täglichen Praxis. „Wir hatten in diesem Jahr massenhaft Bewerbungen für unsere elf Ausbildungsstellen. Konkret waren es 400, die meisten für Kfz-Mechatroniker. Und trotzdem konnten wir nur zehn Stellen besetzen. Mit einer Fünf in Mathe und Physik können wir niemanden einstellen. Fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik – es ist teilweise zum Haare raufen. Bewerbungen schreiben wird
scheinbar in den Schulen nicht behandelt…“ Ihre Kritik am Schulsystem ist groß.
„Wir in der Wirtschaft tun alles dafür, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Aber wir können auch nicht zaubern. Für Schüler und Schülerinnen, die Hilfebedarf haben, werden Förderinstrumente angeboten. Warum bietet man talentierten jungen Menschen in der Schule solche nicht auch an? Leistung muss bereits in der Schule honoriert werden, nur so gelingt es uns, dass Leistung in unserer Gesellschaft wieder etwas wert ist,“ fordert sie. Und auch an die Eltern
appelliert sie, ihre Kinder zu stärken. „Eltern schreiben Bewerbungen für ihre Kinder, Eltern rufen für ihre Kinder an. Warum traut man den jungen Menschen
so wenig zu und bestärkt sie nicht lieber, selbstständig zu werden? Nicht erst, wenn es um die Berufswahl geht?
Für den Kfz-Betrieb ist gut ausgebildetes Fachpersonal gerade vor dem Hintergrund des Wandels bei der E-Mobilität unabdingbar, betont die Personalreferentin. Die Mechatroniker arbeiten an Hochvoltfahrzeugen – das brauche Mitarbeiter, die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung meistern können und Verantwortung übernehmen. Und auch der Service- und Beratungsbereich sei dabei im Wandel und brauche das entsprechende Personal. 154 Mitarbeitende zählt der Kfz-Betrieb in Berlin und Brandenburg heute. Dazu gehören 24 Auszubildende.
Presseeinladung (Foto- /Filmtermin)
Wann: Dienstag, 21. September 2021, 10 Uhr
Wo: Wegener Automobile GmbH, Fritz-Zubeil-Straße 51, 14482 Potsdam
Haben Sie besondere Interview-, Foto- oder Filmwünsche, können Sie uns diese gerne unter presse@hwkpotsdam.de mitteilen.
Hintergrund:
Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell knapp 860 freie Lehrstellen und rund 230 Praktika-Angebote in 60 Ausbildungsberufen zu
vergeben. Auf die Ausbildungsberufe Automobilkaufmann/ -frau entfallen dabei 19, Fahrzeuglackierer/in 18, Kraftfahrzeugmechatroniker/in 128 sowie Karosserie - und Fahrzeugbaumechaniker 14 freie Lehrstellen im westbrandenburgischen Handwerk.
www.hwk-potsdam.de/ausbildungsboerse
Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren
Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.
Hintergrund:
Über die Handwerkskammer Potsdam
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet in ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.