Mit großem Ehrgeiz Existenz in Deutschland aufgebaut: Altaf Sharifi ist Azubi des Monats AprilPresseeinladung Nr. 31 vom 14. April 2020

Bitte beachten Sie die Sperrfrist am Veranstaltungstag, da der Azubi nichts von der Auszeichnung weiß.

Potsdam / Borgsdorf. In wenigen Wochen feiert Altaf Sharifi seinen 25. Geburtstag. Wie wohl kaum ein anderer in seinem jungen Alter war sein Leben geprägt von Verlust, Flucht und der Notwendigkeit, sich ein neues Leben aufbauen müssen. Das meistert er mit Bravour. In Borgsdorf fand der Maurerlehrling eine neue Heimat und legte den Grundstein für sein neues Leben, für eine berufliche Zukunft. Altaf will bleiben und setzt seine ganze Kraft dafür ein. Das bringt ihm jetzt die Auszeichnung zum Azubi des Monats April der Handwerkskammer Potsdam ein.

Für sein vorbildliches Ausbildungsengagement wird Altaf Sharifi am 23. April um 10 Uhr im Lehrbauhof Oranienburg als Azubi des Monats April ausgezeichnet.

Dazu laden wir Sie herzlich zur Berichterstattung ein.

Sein Chef, Johannes Mommert vom Baubetrieb Mommert in Borgsdorf schlug ihn für die Auszeichnung vor und will ihm damit für seinen Fleiß danken.

Geboren wurde Altaf in Afghanistan, aufgewachsen ist er in Pakistan. Von dort aus kam er als 20-jähriger allein und ohne seine Familie mit dem Flüchtlingszug nach Deutschland, fand zunächst im Leegebrucher Flüchtlingsheim Aufnahme. Das war 2015. Von Beginn an nutzte er die Chancen, die sich ihm boten. Er lernte ein Jahr Deutsch, bewarb sich danach unmittelbar im Lehrbauhof um ein Praktikum als Maurer. Hier lernte er auch seinen heutigen Chef, Johannes Mommert vom Baubetrieb Mommert in Borgsdorf, kennen.

Mommert gefiel der ehrgeizige junge Mann. Mit seinen Mitarbeitern besprach der Bauunternehmer die Möglichkeit, diesen im Unternehmen aufzunehmen. „Nach einem Probearbeiten mit den Kollegen war die Entscheidung eindeutig: Ja, wir versuchen es mit Altaf,“ erinnert sich der Hochbaumeister an die ersten Begegnungen mit dem jungen Mann. Von da an gab es für Altaf, der inzwischen im dritten Lehrjahr den Maurerberuf erlernt, kein Halten mehr. „Er will vorwärts kommen, will unbedingt hier bleiben und sich sein Leben aufbauen,“ zeigt sich Johannes Mommert begeistert von seinem Azubi. Dem ordne er alles unter, sei immer pünktlich, wissbegierig und fleißig. „Er ist ein ganz intelligenter mit einer schnellen Auffassungsgabe, einer, der selber Lösungswege sucht und eine super-Qualität bei der Arbeit abliefert. Dabei versucht er stets und ständig, sein Deutsch zu verbessern, “ lobt der Bauunternehmer. Die Kollegen arbeiten gern mit ihm zusammen, schätzen seine Hilfsbereitschaft. Das bringt ihm viel Anerkennung ein. Auch in der Berufsschule, dem Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum in Hennigsdorf, überzeugt er. Sein Berichtsheft sei tip-top. Erst im Januar schloss er als Jahrgangsbester das Berufsschuljahr ab. Mommert freut sich auch darüber: „So ein gutes Zeugnis habe ich lange nicht gesehen.“

Der 25-jährige hat für die Zeit nach seiner Ausbildung bereits ein neues Ziel: Der Schritt zum Handwerksmeister soll der nächste sein. Für Johannes Mommert der Beweis, wie sehr der junge Pakistani sein Handwerk und auch seine neue Heimat liebt. Inzwischen lebt der Junghandwerker in einer eigenen Wohnung, kommt für seinen Lebensunterhalt selbst auf, bestand erst kürzlich den Führerschein und kaufte sich ein Auto. In seiner Freizeit lernt er weiter, weiß sein Chef, sogar französisch hat sich der Neu-Bärenklauer jetzt vorgenommen. Oder er hilft an den Wochenenden im Leegebrucher Flüchtlingsheim in der Fahrrad AG Fahrräder zu reparieren.

Bauunternehmer Mommert möchte Altaf nach der Ausbildung unbedingt behalten. Wichtig dafür wäre, dass der junge Mann bleiben darf, denn aktuell ist er nur geduldet. Das bedeutet, dass bei ihm die 3 plus 2-Regelung greift: Nach Ende der Ausbildung dürfe er nur noch zwei Jahre in Deutschland bleiben. Für Mommert wäre es ein Unding, wenn sein Schützling als gut ausgebildete Fachkraft wieder ausreisen müsste. Dazu hat er auch bereits Hilfe bei der Handwerkskammer gesucht hat und wird durch die Willkommenslotsen unterstützt. Der Bauunternehmer hofft deshalb auf eine positive Bleibelösung.

Der Baubetrieb Mommert bildet seit 1992 Hochbaufacharbeiter/innen SP: Maurerarbeiten und Maurer/innen aus. Der Borgsdorfer Innungsbetrieb setzt in Schulen, Krankenhäusern, aber auch bei Privatkunden Neu-, Um- und Ausbauarbeiten um.

Presseeinladung (Foto- /Filmtermin)

Wann: Donnerstag, 23. April 2020, 10 Uhr

Wo: Lehr- und Öko-Bauhof Niederbarnim e.V., Dr.-Heinrich-Byk-Straße 5, 16515 Oranienburg

Bei diesem Termin werden alle gesundheitsrelevanten Vorsichtsmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie beachtet.

Haben Sie besondere Interview-, Foto- oder Filmwünsche, können Sie uns diese gerne unter presse@hwkpotsdam.de mitteilen.

Hintergrund:

Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell über 800 freie Lehrstellen und über 180 Praktika-Angebote in 62 Ausbildungsberufen zu vergeben. Auf den Ausbildungsberuf Maurer/in entfallen dabei 27, Beton- und Stahlbetonbauer/in fünf sowie Tiefbaufacharbeiter/in 17 freie Lehrstellen im westbrandenburgischen Handwerk.

www.hwk-potsdam.de/lehrstellenangebote

Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.

Über die Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet in ihrem Zentrum für Gewerbeförderung in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

www.hwk-potsdam.de