Vorstand vor Ort Potsdam und Potsdam-Mittelmark „Jungen Menschen gute Angebote machen“

Die Handwerksbetriebe in der Landeshauptstadt und Potsdam Mittelmark wissen, wie wichtig guter Nachwuchs ist. Einige haben das wichtige Thema der Nachfolge bereits gut geregelt.

Wenn Handwerkskammerpräsiden Robert Wüst und seine Vorstandskollegen Handwerksbetriebe im Kammerbezirk besuchen, geht es oft um ein Thema, das allen unter den Nägeln brennt: Den Nachwuchs im Handwerk sichern. Sei es, durch gute und attraktive Ausbildungsangebote oder durch die Möglichkeit, in die Selbstständigkeit zu starten – durch Nachfolge oder Gründung. Das war auch am 18. September so, als Robert Wüst den Geschäftsführer der Elektro Haase GmbH, Sven Haase, traf. Er führt seinen Betrieb in Stahnsdorf seit mehr als 35 Jahren und beschäftigt über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aktuell werden sieben junge Leute dort ausgebildet und auch wenn es bislang immer genügend Bewerbungen gab, wünscht er sich noch flexiblere Möglichkeiten etwa die berufliche Bildung mit dem Abitur zu verbinden. Auch ein Fachabitur mit Ausbildung gäbe es in Brandenburg im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht.

Neben dem Präsidenten waren auch Frank Bommert und Birgit Behr aus dem Vorstand der Handwerkskammer unterwegs in Potsdam und Potsdam Mittelmark.

Nachfolge organisieren

Birgit Behr aus dem Handwerkskammervorstand stattete unter anderem Fleischermeister Maurice Meissner in Beelitz einen Besuch ab. Gemeinsam mit seiner Mutter und sieben Mitstreiterinnen führt der 27-Jährige die Fleischerei samt Imbiss nach dem plötzlichen Tod seines Vaters in fünfter Generation.

Und auch bei den Brüdern Loth - Fliesenlegermeister Marco Loth und Ofenbaumeister Michael Loth aus Beelitz – sind die Weichen für die nächste Handwerkergeneration bereits gestellt. Fliesenlegermeister und Junior Rino Loth empfing Birgit Behr und berichtete, dass auch sein Cousin als Ofenbaumeister für die Übernahme des Familienbetriebs bereitstünde. Schon heute arbeiten sie hier als eingeschworenes Team. Drei Auszubildende gibt es derzeit und 15 Fliesenleger arbeiten vor allem im Sanierungsbereich in der gesamten Region. Einziger Kritikpunkt: Die weiten Wege für die Beelitzer Azubis: Die Berufsschule ist in Hennigsdorf, die überbetriebliche Ausbildung in Oranienburg. „Leider nimmt diese Fahrwege mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht jeder Jugendliche ohne Führerschein in Kauf“, berichtet der 27-Jährige auch von Ausbildungsabbrechern. Ein besseres Nahverkehrsnetz wäre aus seiner Sicht hier wichtig.

Parkausweis für Handwerker

Raumausstattermeister Karsten Giehle, der viele seiner Kunden in Potsdam und Berlin hat, plädierte beim Vorstandsbesuch nochmal für ein Handwerkerparkausweis. Gerade im Bereich der Landeshauptstadt wird es für Handwerksbetriebe immer schwieriger hier ihre Kunden zufrieden zu stellen, wenn die Parkräume weiter reduziert werden. In anderen Kommunen sei diese Einmalzahlung für Handwerker für einen Parkausweis  – ähnlich dem Anwohnerparken – gängige Praxis.

Präsident Robert Wüst besuchte folgende Betriebe:

• Elektro-Haase GmbH – Sven Haase
• Glückskleid - Schneidermeisterin Katja Wientges
• Kfz-Meisterbetrieb-Fischer Kraftfahrzeugtechnikermeister Hagen Fischer

Vorstandsmitglied Frank Bommert und Hauptgeschäftsführer Ralph Bührig besuchten folgende Betriebe:

• Sportive Orthopädie Kunz - Orthopädieschuhmachermeister Frank Kunz
• Raumausstattermeister Karsten Giehle
• Lenk & Franz - Stuckateurmeister Mathias Lenk und Torsten Franz

Vizepräsidentin Birgit Behr und der Abteilungsleiter Recht, Uwe Frank, besuchten folgende Betriebe:

• Fleischerei Meissner
• Loth GmbH Fliesen-Öfen-Kamine
• TEG Tiefbau- und Erschließungs GmbH

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