Vorstand vor Ort in OberhavelBetriebsbesuche in Oberhavel

Vorstandsmitglied Ralf Schneider geriet nach seinen Besuchen bei Betrieben im Landkreis Oberhavel regelrecht ins Schwärmen: »Hier sind die Kolleginnen und Kollegen offen, modern und bodenständig.« Das gilt auch für Kfz-Technikermeister Michael Madsen. Gemeinsam mit seiner Frau und vier Angestellten führt er die typenoffene Werkstatt mit drei Hebebühnen in Hennigsdorf. Er weiß, dass er die Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter so gestalten muss, dass sie gern hier arbeiten. Deshalb sei er derjenige, der die Gehaltserhöhung anbietet, bevor der Mitarbeiter fragt, berichtete er Vorstandsmitglied Schneider beim Besuch.

Der Handwerkskammerpräsident Robert Wüst, der mit zwei seiner Vorstandskollegen und der Geschäftsführung Betriebe zwischen Hennigsdorf und Gransee besuchte, zog ebenfalls eine positive Bilanz: »Die Handwerker, die ich heute traf, sind richtig Macher.« Glasermeister Karsten Fugmann in Glienicke stammt aus einer Handwerkerfamilie und hat jetzt schon dafür gesorgt, dass diese Tradition weiter bestehen kann. Sein Sohn Niclas ist Glaserlehrling und packt im Betrieb ordentlich mit an. Womöglich wird er das Geschäft weiterführen.

Für die Nachfolge hat auch Kfz-Meister Udo Göbel bereits gesorgt. Er will die Betriebsleitung der Marep GmbH im kommenden Jahr abgeben und dann noch etwa zwei Jahre unterstützen, wo er gebraucht wird. In den Werkstätten in Eichstädt werden LKW, Landmaschinen, Tanker und jede Art von Nutzfahrzeugen repariert und gewartet. Göbel kennt die Probleme der Branche etwa im Energiebereich, hat aber seinen Betrieb schon vor 15 Jahren unabhängig davon gemacht. „Wir sind an die Biogasanlage nebenan angeschlossen und haben Photovoltaik auf dem Werkstattdach. Das macht uns unabhängig.“

Mehr als 3.200 Betriebe arbeiten im Handwerk in Oberhavel – an der Spitze stehen 237 Betriebe im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk. Einer davon ist Thomas Eichstädt mit seinem Meisterbetrieb. Er konnte ein altes LPG Gebäude mit seinen fünf Angestellten im Oranienburger Ortsteil Zehlendorf ertüchtigen. Über 60 junge Menschen bildete Eichstädt in der Vergangenheit aus, darunter auch einen Geflüchteten, den er erst im dritten Lehrjahr aufnahm. Heute arbeitet der Geselle mit im Betrieb.

Bürokratischer Aufwand, die unsichere Energiepreissituation und vor allem die Suche nach Fachkräften sind auch in Oberhavel die Hauptthemen für viele Betriebe. Davon berichtete auch Augenoptikermeister Ansgar Kuhl in Borgsdorf. Zwei Fililalen betreibt er, die auf allerhöchstem Niveau technisch ausgestattet sind. "Wir müssen hier teilweise die Diagnostik übernehmen, weil Arzttermine Mangelware sind."

Fleischermeisterin Stefanie Müller wird zum Jahreswechsel offiziell die Landfleischerei Müller von ihrem Vater übernehmen. Er gründete den Betrieb im November vor 39 Jahren und machte ihn mit seinen Wurstspezialitätenin der Region rund um Mildenberg berühmt. Vor allem für den - sogar prämierten - Schinken nähmen die Leute lange Wege in Kauf. Im Nachfolgeprozess gab es bereits Unterstützung von der Handwerkskammer Potsdam.

Im Bestattungsinstitut Runge übernahm Maria Runge das väterliche Geschäft vor vier Jahren. Vorstandsmitglied Michael Graf berichtete die junge Frau von den Veränderungen in ihrem Handwerk durch eine sich wandelnde Bestattungskultur weg von der traditionellen Erdbestattung.

Wertvolle Hinweise im Bereich der Azubi-Suche erhielten auch die Personalchefin der Energieinsel GmbH Karin Hoppmann und der technische Betriebsleiter Elektrotechnikermeister Marten Brückner beim Besuch des Präsidenten. Mehr als 100 Mitarbeiter hat der Betrieb bereits, über 60 sollen im kommenden Jahr noch dazukommen.

Der Vorstand der Handwerkskammer besuchte folgende Betriebe:

• Glienicker Glasveredlung GmbH
• MAREP GmbH
• Energieinsel GmbH
• Kfz Meisterbetrieb Madsen
• Kuhl Augenoptik
• Thomas Eichstädt Bauunternehmen
• Bestattungsinstitut Runge
• Landfleischerei Müller
• Bähn Dach GmbH

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